FAQ - Infos
- Darmprobleme und Multiple Sklerose?
Mir fällt auf, dass bei MS das Verdauungssystem eine große Rolle spielt. In einem Buch "Wenn Gifte auf die Nerven gehen" habe ich gelesen, dass M.Crohn-Patienten die gleichen Läsionen im Gehirn haben wie MS Patienten.
Die Mehrheit der MS Patienten scheint überhaupt keine Laktobazillenflora mehr zu haben, da hilft auch Yakult nicht mehr. Daraus resultiert eine eklatante Fehlbesiedelung des Darms. Es hilft dann nicht, wenn man eventuell auch fehlende Vitamine, Enzyme etc. einnimmt, weil sie leider kaum dort ankommen, wo sie benötigt werden.
Da sich die Biophotonenblutdiagnose als m.E. nach zu ungenau erwiesen hat, lasse ich sie jetzt nur noch auf ausdrücklichen Wunsch von Patienten durchführen. Eine gute Alternative für die Situation im Darm stellt die Stuhlanalyse dar.
Denken Sie daran, dass man alle Neurotransmitter auch im Darm findet, es werden angeblich sogar 95% des Serotonins (Glückshormon) im Darm produziert.
Ich kann das Buch von Dr. Runow nur empfehlen, allerdings ist meine Herangehensweise dann doch ein wenig anders. Da es sich immer um Kreisläufe bzw. ganze Netzwerke handelt, ist es nicht so einfach, den richtigen Ansatzpunkt zu finden. Mitunter scheint es auch nicht verkehrt zu sein, einiges gleichzeitig zu machen und manches, was auf lange Sicht wenig erfolgreich ist, hat doch in der Anfangsphase durchaus seine Berechtigung. - Wirkt Ayurveda kausal? Beseitigt Ayurveda die Ursachen von Multiple Sklerose?
Ja, nicht nur bei MS, sondern bei jeder Erkrankung. Das beruht auf dem Ayurveda-Konzept, das Individuum zu behandeln. Ein Individuum ist die einzigartige Kombination aller (Organ)systeme mit dem Nervensystem (Vata) an seiner Spitze. Kurz ausgedrückt, wird die individuelle Beschaffenheit des Nervensystem behandelt und nicht das Nervensystem als Ganzes. Die Erfahrung bei der Behandlung von MS zeigt, daß Patienten in allen Aspekten der Erkrankung Verbesserungen erfahren und nicht nur in einzelnen Symptomen einen Nutzen haben. - Sie stellten dar, dass mit der ayurvedischen Therapie keinerlei Nebenwirkungen verbunden seien. Wie kann eine Therapie ohne Nebenwirkungen irgendwelche Wirkungen entfalten?
Das ist eine Fortsetzung der ersten Frage. Ayurvedische Kräuter wirken synergetisch. Wenn man eine welke Pflanze gießt, wird sie wieder frisch, indem sie die für ihre Erhaltung notwendige Menge an Wasser aufnimmt. So auch gibt die ayurvedische Behandlung dem Individuum, was ihm quantitativ und qualitativ fehlt. Das beeinflusst dann den Krankheitsprozeß, was natürlich positiv wirkt. - Existieren klinische Studien über die Wirksamkeit von Ayurveda bei Multiple Sklerose?
Diese Frage kann ich nicht mit einem klaren ja oder nein beantworten, denn um die Resultate der Ayurveda-Behandlung klinisch zu überprüfen und zu untersuchen, wird Unterstützung von verschiedenen Quellen sowohl finanziell als auch von Laboruntersuchungen benötigt. Ich kann auch nicht sagen, daß es diese noch überhaupt nicht gibt, da unsere Patienten ständig in Kontakt mit ihren Neurologen sind. Eine Zusage, die wir kürzlich (nach dem Vortrag in Mannheim) von einem MS-Experten erhielten, könnte in dieser Richtung wegweisend sein. - Welche Kosten sind mit einer nachhaltigen Ayurveda-Therapie gegen MS verbunden?
Die Kosten richten sich nach Länge der Behandlung. Nach der Erstuntersuchung wird ein Therapieplan aufgestellt und die zu erwartende Dauer der Behandlung besprochen. - Weshalb finanzieren die gesetzlichen Krankenkassen keine Ayurveda-Therapien bei MS?
Inzwischen gibt es wohl schon erste Fälle, wo Krankenkassen sich an der Kostenübernahme bei Ayurveda-Kuren in Sri Lanka beteiligt haben sollen, aber sicher weiß ich das nicht. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen sowieso keine Heilpraktikerleistungen, die sind in dem Leistungskatalog nicht aufgeführt und das reicht als Begründung aus.
Da ist wohl die Politik gefragt. Es gibt jedoch schon erste Forschungsprojekte für Ayurveda sogar hier in Deutschland, so daß man hoffen darf, daß es auch in Deutschland Veränderungen diesbezüglich geben wird. - Empfehlen Sie das Absetzen bestimmter Therapieansätze vor Beginn einer Ayurveda-Therapie?
Grundsätzlich nicht! Auf Nachfrage der Patienten empfehlen wir, daß sie mit ihrem Neurologen sprechen, um sich bezüglich des Ausschleichens oder des Absetzens von Medikamenten beraten zu lassen. Fast alle unserer Patienten haben jedoch die Tendenz, Medikamente zum Ende der ersten Kur abzusetzen. Viele, die einige nicht medizinische Therapien wie Yoga, Gymnastik, Meditation etc. ausüben, können diese nach eigenen Wünschen weiterführen. - Inwieweit lassen sich Ayurveda und die Kultur der Industriegesellschaft miteinander vereinbaren? Welche Veränderungen würde Ayurveda für den Alltag eines berufstätigen MS-Patienten in einer europäischen Großstadt bedeuten?
Jede Form der Heilkunde kann sich nur mit der grundlegenden Natur des Menschen befassen. Unsere Computer können tausende von Informationen in wenigen Sekunden zur Verfügung stellen, in Supermärkten gibt es zahllose Variationen von Lebensmitteln und diese Liste lässt sich endlos fortsetzen.
Aber die Gegebenheiten des menschlichen Natur, was Denkfähigkeit, Magengröße oder Lungenkapazität betrifft hat sich in den letzten Tausenden von Jahren nicht wesentlich verändert. So würde ich sagen, daß man auch in diesem „positivem Chaos“ mit etwas Achtsamkeit seiner individuellen Natur entsprechend leben kann.